Tag 9: Vom Farmerstängel zum Ueli-Bier

Nach zwei kurzen Etappen gab’s nun wieder eine längere – und einen neuen Rekord im Frühaufstehen: Da’s im Berghaus Bölchen erst um 10 Uhr Zmorgen gegeben hätte und dieser überdies ohnehin nicht im Zimmerpreis inbegriffen gewesen wäre, pfiff ich darauf, stärkte mich mit zwei Farmerstängeln und zog um 6:45 los. Ich sollte es nicht bereuen. Der heutige Tag war nicht nur wettermässig (an dieser Stelle ein generelles Dankeschön an Mr. Petrus – great job so far, weiter so!!), sondern auch landschaftsmässig ein Highlight.

Ich muss ja zugeben, dass mir das Schwarzbubenland bislang nicht so richtig ein Begriff war. Heute, als ich verschiedene Täler querte und mich langsam der Grossstadt Basel annäherte, zeigte es sich von seiner besten Seite. Ich querte herzige Dörfchen namens Bennwil, Niederdorf, Titterten (keine billigen Witze bitte!), Arboldswil, Ziefen, Büren oder Gempen. Ein echter Wander-Geheimtipp; trotz des bisher wohl brutalsten Anstieges zwischen Büren und Gempen. Fadegrad s’Loch duruf. Obwohl grösstenteils im Wald, floss mir der Schweiss in Strömen. Und hätte mir jemand zugehört, er hätte einige wenig anständige Fluchworte vernommen.

Ansonsten bot sich mir die Gelegenheit, den seltsamen Grenzverlauf zwischen den Kantonen Solothurn und Baselland aus nächster Nähe zu begutachten. Fast scheint mir, die Verantwortlichen hätten einfach bei jedem Dorf eine Münze geworfen, ob es nun zu Basel oder Solothurn gehört. Nun befinde ich mich (glaubs) wieder im Baselland, im hübschen Städtchen Arlesheim, das übrigens mehr ist als ein langweiliges Basler Agglo-Kaff. Ja, es hat hier sogar einen eigenen Dom! Welcher Vorort von Zürich kann das schon von sich behaupten? Wohnen tue ich für lumpige 89 Stutz pro Nacht im schicken 4-Stern-Hotel, mit Badewanne und gratis Ueli-Bier. In dem Sinne: Prost!

In Kürze:

Ausgangspunkt: Obere Bölchen

Nächtigungsstation: Arlesheim

Zurückgelegte Kilometer heute: ca. 27

Überwundene Höhenmeter heute: ca. 700

Durchwanderte Kantone: BL, SO und wieder BL

Zustand körperlich: Müde, aber ohne grössere Beschwerden

Zustand emotional: Subi