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Tag 8: Bölchstoff

Heute feiere ich eine Premiere. Während ich in den vergangenen Tagen beim Erreichen meines Etappenziels jeweils heilfroh war, dieses endlich erreicht zu haben, hatte ich heute das Gefühl, dass da jetzt schon noch ein wenig mehr dringelegen wäre. Tatsächlich war auch meine heutige Etappe recht kurz, denn mein ursprünglich angepeiltes Hotel hat Betriebsferien, weshalb der Boxenstopp bereits früher erfolgen musste als geplant.

Das hat aber auch sein Gutes; erstens, weil ich mir so noch eine kleine aussichtsreiche Extraschlaufe (inklusive Abstieg im Schlamm) gönnen konnte. Und zweitens bin ich nun beim urigen Berghaus Bölchen* gelandet, direkt hinter der Belchenflue, die ich heute erklommen und damit das erste Mal über 1000 Meter über Meer erreicht habe. Während ich dies schreibe, sitze ich nun etwas oberhalb meiner Unterkunft auf einem Bänkli, im Hintergrund bimmeln die Kuhglocken, und ich geniesse den Ausblick auf den Baselländer Jura. Die Alpidylle könnte nicht schöner sein. Allfällige Tippfehler verzeihe man mir bitte, denn die Abendsonne scheint mir aufs Display – nicht dass ich mich darüber beklagen wollte.


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Das Hotel (oder sagen wir: die Unterkunft) dürfte Hundefans ein Begriff sein, denn an den Wochenenden finden hier Events und Seminare für die Wauwaus und ihre Herrchen statt. Davon zeugt auch der Futternapf in meinem Zimmer. Die Zielgruppe ist offensichtlich klar definiert – ich gehöre zwar nicht dazu, mir gefällt’s aber trotzdem. Die Zimmer selbst sind, nun ja, “originell” eingerichtet, man darf es auch kitschig oder überladen nennen. Doch es hat seinen Charme. Dass ich wieder nur Etagendusche und -WC habe, stört diesmal nicht weiter, denn ich bin heute offensichtlich der einzige Gast.

In Kürze:

Ausgangspunkt: Olten

Nächtigungsstation: Obere Bölchen*

Zurückgelegte Kilometer heute: ca. 12

Überwundene Höhenmeter heute: ca. 700

Durchwanderte Kantone: SO, BL

Zustand körperlich: Ziemlich gut. Die Füsse danken mir die kurze Etappe.

Zustand emotional: Benissimo

*Die Solothurner sagen “Belchen”, die Basler “Bölchen”. Ich passe mich den lokalen Gebräuchen an. Daher: “Belchenflue”, aber “Obere Bölchen”.

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