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Tag 3: Freiheit im Freiamt

Turgi. Gebenstorf. Birmenstorf. Birrhard. Mägenwil. Hägglingen. Jawoll: Ich bin im tiefsten Aargau. Im Freiamt, um genau zu sein. Und allen (zürcherischen) Unkenrufen zum Trotz: Es war ein herrlicher Tag. Auch wegen des Wetters, aber nicht nur. Die Landschaft mag nicht die spektakulärste sein, doch sie hat ihre Reize – zumal ich auch heute trotz Wochenende wieder grösstenteils mutterseelenallein unterwegs war. Es scheint tatsächlich, als seien alle Aargauer am Zürifäscht, das mir hier übrigens so fern ist, wie nur etwas fern sein kann.

Dafür bin ich durch zahlreiche schmucke und ruhige Dörfer gewandert, vorbei an säuberlich gepützelten Einfamilienhäusern mit fein gemähtem Rasen. Da kommt sogar bei einem Stadt-Mietwohnungs-Mensch wie mir fast ein wenig Neid auf angesichts dieser properen Aargauer Dorfidylle.

Gestrandet, pardon, gelandet bin ich schliesslich in Wohlen. Also in der Stadt, die Persönlichkeiten wie Peach Weber oder Ciriaco Sforza hervorgebracht hat. Mir liegt nun ein Spruch à la “Jede Stadt hat die Söhne, die sie verdient” auf den Lippen, aber ich will mir nicht die frischgewonnene Sympathie aller Aargauer wieder leichtfertig verspielen. Denn es war ja wirklich schön!

Übernachten werde ich in einem Dorfspunten namens “Frohe Aussicht” Die Aussicht aus meinem Zimmerfenster ist zwar nur mässig froh, das Hotel liegt direkt an der Hauptstrasse, und das Zimmer hat einen gewöhnungsbedürftigen Grundriss: Wenn man es betritt, durchquert man erstmal das Badezimmer… Dennoch: Es ist sauber und liebevoll hergerichtet, inklusive per Hand auf einen Fresszettel gekritzeltes WLAN-Passwort. Für 95 Stutz mit Frühstück lässt sich da nicht viel sagen.

In Kürze:

Ausgangspunkt: Ennetbaden

Nächtigungsstation: Wohlen

Zurückgelegte Kilometer heute: ca. 30

Überwundene Höhenmeter heute: ca. 300

Durchwanderte Kantone: AG

Zustand körperlich: Nach dem zweiten 30-km-Brocken in Folge ziemlich ko – ich spüre die Distanz am ganzen Körper. Morgen gibt’s eine kürzere Etappe! War so geplant, wenn nicht, würde ich die Pläne jetzt entsprechend modifizieren…

Zustand emotional: Ächz, stöhn, ich will nur noch schlafen! Samstagabend-Partys müssen diesmal ohne mich stattfnden.

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