Tag 26: Nah am Wasser
- Simon Eberhard
- 29. Juli 2013
- 1 Min. Lesezeit
Wer meint, Montagmorgen sei nur im Alltag ein Motivationskiller, der irrt. Denn mein Montagmorgen war ebenfalls ein ziemlicher Absteller. Ich hatte eine schlechte Nacht hinter mir in einem schäbigen Hotel und fühlte mich körperlich trotz rund neun Stunden Schlaf gerädert und ausgelaugt. In der Nacht hatte mich zudem eine Mücke belästigt, und der Blick aus dem Fenster verhiess wenig Gutes: strömender Regen! Auch wenn ich mich nach bald vier Wochen mit grösstenteils eitel Sonnenschein nun wirklich nicht beklagen kann: Motivationsfördernd war’s definitiv nicht. Die Versuchung, einfach in einen Zug zu sitzen und mich irgendwohin kutschieren zu lassen, war jedenfalls heute so gross wie noch nie zuvor.
Aber andererseits gehört so eine widrige Schlechtwetter-Etappe irgendwie auch zu einem solchen Abenteuer. Also verliess ich morgens um 8 meine Übernachtungsstätte, um mich dem Genfersee anzunähern – den Plan, die Dôle zu ersteigen, habe ich definitiv aufgegeben. Nun, was soll ich sagen: Ich wurde nass, es war kalt und gruusig, ich habe einige Male geflucht, bin aber doch ein gutes Stück weitergekommen. Zumal ich heute auf dem zweiten Teil meines Weges wieder auf wetterunerschrockene Begleitung zählen konnte.
Nach der günstigen, aber doch etwas trostlosen Abstiege von gestern gönne ich mir heute im hübschen Städtchen Aubonne wieder ein etwas teureres Hotelzimmer – eines mit Bad, das ich denn nach einem anstrengenden Regentag denn auch ausgiebig genoss. Morgen darf der Wasserstrahl vom Himmel nun gerne wieder versiegen.
In Kürze:
Ausgangspunkt: L’Isle
Nächtigungsstation: Aubonne
Zurückgelegte Kilometer heute: ca. 20
Überwundene Höhenmeter heute: ca. 100
Durchwanderte Kantone: VD
Zustand körperlich: Immer noch etwas geschafft und gerädert, aber besser als am Morgen
Zustand emotional: Zufrieden, wieder im Trockenen zu sein
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