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Tag 20: Warmduscher-Wandern zur Musikdosen-Metropole

Die heutige Etappe war dermassen kurz und anspruchslos, dass sie eigentlich fast schon als Ruhetag durchgeht. Nach dem Abstieg vom Chasseron-Gipfel nach Sainte Croix, den ich bereits sehr gemächlich angegangen bin, fielen gegen Mittag die ersten Regentropfen. Da meine weitere Tagesplanung ohnehin noch nicht sehr fortgeschritten war und ich gerade keinen Bock auf nasse Kleider hatte, checkte ich eben frühzeitig ins Hotel ein – um halb Eins. Das ist nun nicht gerade sehr Hardcore-Style, aber ich habe mir selbst ja gestern schon bewiesen, dass ich “än härte Siech” bin. Ausserdem können meine Füsse auch mal eine Pause vertragen.

Den Nachmittag vertrieb ich mir dann unter anderem mit dem Besuch des hiesigen Musikdosen- und Spielautomatenmuseums. Denn das beschauliche Dorf war einst die “Musikdosen-Metropole”, wie es der Tourismusprospekt nicht ohne Stolz beschreibt. Vielleicht ist es wegen dieses Metropolen-Status, dass auch das lokale Hotel stolze Preise verlangt – es ist meine bisher zweitteuerste Übernachtung. Und dies für ein Zimmer mit Spannteppich, Alles-wird-nass-Duschvorhang und Uralt-Röhrenfernseher. Nicht dass mir besonders viel daran liegen würde, ich schaue ja ohnehin praktisch nie fern, aber bisher hatten selbst die übelsten Spelunken (ein Gruss nach St. Imier) zumindest einen kleinen Flatscreen. Preis-Leistung stimmt hier also nicht ganz, darüber kann auch der freundliche Empfang nicht hinwegtäuschen.

Für morgen ist wieder durchzogenes Wetter angesagt. Allzu weit werde ich mich wohl wieder nicht bewegen. Allerdings muss ich schauen, dass ich nicht zu sehr dem faulen Laissez-faire verfalle. Denn daran könnte man sich schon auch gewöhnen.

In Kürze:

Ausgangspunkt: Chasseron

Nächtigungsstation: Sainte-Croix

Zurückgelegte Kilometer heute: ca. 5

Überwundene Höhenmeter heute: 0

Durchwanderte Kantone: VD

Zustand körperlich: der Knöchel war leider anscheinend doch kein One Hit Wonder und macht mir etwas Sorgen. Ansonsten ok

Zustand emotional: Ok, allerdings mit einem leicht schlechten Gewissen angesichts des faulen Tages

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