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Tag 18: Beswingt ins Internethotel

Eine (weitere) landschaftlich grossartige Etappe über den Höhenzug nordwestlich des Neuenburgersees bis in die Heimat des Absinth, das Val de Travers. Leider haben sich dabei auch meine Problemzonen wieder gemeldet. Der Rücksack wog schwer wie Blei (hat da in der Nacht jemand Steine reingefüllt?), und in der südlichen Körperregion melden zwei blutunterlaufene Zehen Folgeschäden vom brutal steilen Abstieg nach Noirague.

Zuvor genoss ich das wiederum schöne Wetter unter anderem im Passrestaurant des Col de la Tourne, wo mir optimistische Swing-Musik entgegenhallte und mich die Wirtin mit Handschlag begrüsste – eine freundliche Geste, die die Rückenschmerzen zumindest für einen Moment vergessen liessen.

Mein heutiges Hotel in Travers glänzt mal wieder mit uralter Möbilierung. Dennoch, es ist kein Vergleich zum Gammel-Hotel in St. Imier, denn im Gegensatz zu dort hat es hier einen gewissen vergilbten Charme und ist vor allem um einiges günstiger. Der Handy-Empfang lässt zwar zu wünschen übrig, aber in Sachen Wireless LAN zieht das Hotel alle Register: Nicht eines, nicht zwei, nein, drei offene Netzwerke stellen sicher, dass die Verbindung auch wirklich in jedem Zimmer ausreichend ist. Funktioniert tadellos – da habe ich ja schon anderes erlebt. Ich bin hier also wohl im Traumhotel für all die preisbewussten Digital Natives gelandet, denen der Internet-Anschluss in der Prioritätenliste gleich hinter fliessend Wasser kommt – oder noch zuvor. Als dieses Hotelzimmer eingerichtet wurde, waren diese vermutlich noch gar nicht auf der Welt.

In Kürze:

Ausgangspunkt: Tête de Ran

Nächtigungsstation: Travers

Zurückgelegte Kilometer heute: ca. 25

Überwundene Höhenmeter heute: ca. 300

Durchwanderte Kantone: NE

Zustand körperlich: Rückenstrapazen und zwei Problemzehen

Zustand emotional: Ohmmja, ich könnt’ jetzt einen Absinth brauchen

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