Tag 16: Seh ich dich im Nebelmeer
- Simon Eberhard
- 19. Juli 2013
- 2 Min. Lesezeit
Um noch ein positives Wort zu meiner gestrigen Bleibe zu verlieren: Sie servieren Frühstück bereits ab 7 Uhr. Die wissen wohl selbst, dass ihre Gäste lieber früher als später wieder verschwinden. Dies tat ich denn auch, genau um 7:45, um den Gipfel des Chasseral zu stürmen. Durch das miese Hotelerlebnis, den dichten Hochnebel und den Nieselregen war meine Stimmung zu diesem Zeitpunkt allerdings nahe dem Punkt “Was mache ich hier überhaupt, warum tue ich mir das an?”. Dies änderte sich aber schlagartig, als die Sonne durchdrückte. Der Blick vom Combe Grède hinunter aufs Nebelmeer und hinüber zu den Windmühlen des Mont Croisin wird mir als einer der bisher schönsten Momente meiner Wanderung in Erinnerung bleiben.
Auf dem Gipfel des Chasseral war’s dann erstmal fertig mit Sonne. Dichte Wolken vermiesten nicht nur jegliche Fernsicht, sondern erzeugten auch eine gespenstische Stimmung. Um dem prognostizierten heftigen Nachmittags-Gewitter zu entgehen (meine Handy-App hat schon Alarm geschlagen), eilte ich dann richtiggehend runter nach Villiers, nur um hier zwei Stunden auf meine B’n’B-Gastgeberin zu warten. In diesen zwei Stunden versuchte ich mich unter anderem als Videoblogger. Leider bekundet mein WordPress-App Mühe, dieses Meisterwerk der jüngeren Filmgeschichte hochzuladen, so dass sich die geneigten Leser weiterhin mit meinen darniedergeschriebenen Worten begnügen müssen. Naja, vielleicht ist’s ohnehin besser so.
Das Warten hat sich jedenfalls gelohnt: Die Gastgeberin ist superfreundlich und hat mich sogar spontan zum Znacht eingeladen. Und dies alles zu etwas mehr als dem halben Preis, den ich gestern für das Gammel-Hotel bezahlt habe; ja, es ist meine bislang günstigste Unterkunft überhaupt. Toll! Unter anderem für solche positive Erlebnisse nehme ich die ganze Schose ja auf mich.
Das Gewitter kam übrigens auch noch, aber erst gegen 20 Uhr. Ich hätte also noch stundenlang auf dem Chasseral rumhängen können.
In Kürze:
Ausgangspunkt: St. Imier
Nächtigungsstation: Villiers
Zurückgelegte Kilometer heute: ca. 20
Überwundene Höhenmeter heute: ca. 900
Durchwanderte Kantone: BE, NE
Zustand körperlich: Müde, aber keine grösseren Beschwerden
Zustand emotional: Wieder gut
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